Zusatz- bzw. Ergänzungswasser wird zusammen mit dem rückgeführten Kondensat ohne thermische Entgasung (in der Regel Temperaturen > 85°C bis > 95°C; d.h. Sauerstoffgehalte von ca. 2,2 mg/l bis 0,86 mg/l) bzw. mit thermischer Druckentgasung (Temperaturen > 100°C bis 110 °C; d.h. Sauerstoffgehalt < 0,02 mg/l und < 1mg/l Kohlenstoffdioxid) von Sauerstoff, Kohlensäure und Stickstoff befreit. Dieses Wasser wird dann als Kesselspeisewasser bezeichnet und entspricht nahezu den Anforderungen der Richtlinien des VdTÜV, VGB, TRD 611 und der DIN, um Lochkorrosionen und Flächenkorrosionen im wasserseitigen Kesselbereich zu vermeiden.
Als Regeln der Technik zur Dampfkesselverordnung wurden die Technischen Regeln für Dampfkessel herausgegeben. Die TRD gibt dem Betreiber allgemeine Anweisungen für den Betrieb von Kesseln. Nach den Regeln TRD 611, TRD 612, VdTÜV-/AGFW-Merkblatt (TCh 1466/FW 510), TÜV-Richtlinien, VGB Richtlinien, DIN EN 12953-10:2003, DIN EN 12952-12:2003 und DIN EN 285 dürfen Dampf- und Heisswassererzeuger „nur mit entsprechend aufbereitetem Speisewasser“ betrieben werden. Darunter versteht man ein Wasser, mit dem ein korrosions- und belagfreier Kesselbetrieb möglich ist, und den verbindlichen Anforderungen entspricht.
Um ein ordnungsgemäßes Kesselspeisewasser zu erhalten, das meistens ein Gemisch von Zusatzwasser und Kondensat ist, muss auch die Qualität des Kondensats in Ordnung sein.
Dort, wo über mehrere Kondensationsstufen Dampf in verschiedenen Teilen eines Werkes verbraucht wird, ist die Gefahr von Sauerstoff- und Kohlensäurekorrosion besonders groß. Aus diesem Grund ist eine Dampf-/Kondensatbehandlung sinnvoll.
Zunehmend werden zur Wärmeversorgung von Gebäudekomplexen, Industrieben und kommunalen Verbrauchern Heisswasserumlaufsysteme eingesetzt. Die Beheizung erfolgt direkt in Feuerungsanlagen oder indirekt über Wärmaustauscher.
An die Füll-und Ergänzungswasser dieser Anlagen werden Anforderungen gestellt, die zusammen gefasst in den Regelwerken des TÜV und des VDI zu finden sind.
Es sind neben den wasserchemischen Grundsätzen auch die hygienischen und toxikologischen Aspekte von Bedeutung.
Grundsätzlich wird zwischen salzarmer und salzhaltiger Fahrweise des Umlaufwassers unterschieden.